1.3.2007

Akteurs-Workshop „Gesellschaftliche Debatte der Aufgaben der Bundeswehr

Es überwiegt der Eindruck: Eine eingehende gesellschaftliche Debatte des erweiterten Aufgabenprofils der Bundeswehr ist lange überfällig. Die katholische Kirche hat den Diskurs dringend angemahnt, der Bundespräsident zum 50-Jahres-Jubiläum der Bundeswehr im Oktober 2005 und die Kanzlerin bei Herausgabe des Bundeswehr-Weißbuches 2006. Sonst – darauf wird zu Recht hingewiesen –  könne man bei kritischen Entwicklungen kaum mit einer nachhaltigen Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger rechnen.

Aber die, die sich von dieser Mahnung angesprochen fühlen, beklagen auch immer wieder: Die Debatte wolle allen ernsten Bemühungen zum Trotz gar nicht in Gang kommen. Weder Bürger noch Medien zeigten nachhaltiges Interesse oder Engagement, bestenfalls einmal kurzfristig aufgehängt an konkreten Einsätzen oder krisenhaften Entwicklungen. Und tatsächlich ist die „Reizbarkeit“ bzw. die Sensibilität der Gesellschaft für politische Themen trotz allfälliger Katastrophen- und Bedrohungsszenarien heute wesentlich geringer als etwa in den Siebziger und Achtziger Jahren bei der Vietnam-, bei der Notstands- oder der Nachrüstungs-Debatte.

Nun macht wenig Sinn, auf die Bürgerinnen und Bürger zu zeigen, deren Mitsprache zumindest in den ersten Jahrzehnten dieser Republik auch nicht intensiv gesucht und eingeübt wurde. Wenn jemand dem Bundeswehr-Thema zu einer Karriere verhelfen kann, die dem Gewicht und den Auswirkungen der damit verbundenen Fragen gerecht wird, so sind es nicht die einzelnen Bürger. Ich weiß in etwa, wovon ich spreche. Es ist die Politik, es ist die Administration und es sind die gesellschaftlichen Kräfte, u.a. die Verbände und die Glaubensgemeinschaften, auch die Medien. Nur macht es keinerlei Sinn (mehr), den Diskurs aufgesplittert auf die verschiedensten Gruppierungen und Ebenen zu suchen. Die Versuche sind Legion, die Sackgassen ebenfalls. Eine Chance liegt aber in einer Vernetzung derjenigen Akteure, die eine gesellschaftliche Debatte vorbereiten, unterstützen und auswerten können. Daher liegt es nahe, die Chancen und Rollen bei der Auslösung einer Debatte systematisch unter den möglichen Akteuren zu erörtern, gleichzeitig diese Akteure effizient zu vernetzen und professionellen Rat aus den Medien einzubeziehen.

Hier ein Vorschlag dazu mit (1) Zielen und Beteiligten, (2) Hemmnissen und Begründungen einer öffentlichen Debatte, (3) Themen-Vorschlägen für den Workshop und (4) einem ersten überschlägigen Programm:

1.  Rahmen

2.  pro’s & con’s

3.  Themen

4.  erster Entwurf für den Ablauf

Dr. jur. Karl Ulrich Voss, Kuckenberg 34, 51399 Burscheid